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05.08.2014

Weiterbildung ist Vertrauenssache

Die Kompetenz jedes Mitarbeiters ist bedeutsam für den nachhaltigen Erfolg und die Innovationskraft eines Unternehmens. Daher gilt es zu hinterfragen, mit welchem Schulungsanbieter sich Seminare und IT-Trainings auszahlen. Schließlich ist qualifiziertes Personal eine notwendige Investition in die Zukunft eines jeden Unternehmens. Jedoch ist das Angebot der verschiedenen Bildungsträger vielfältig und häufig nur schwer zu differenzieren. Anhand welcher Kriterien lässt sich der passende Anbieter für qualitativ hochwertige Seminare und Trainings selektieren? Worauf sollten Unternehmen achten, wenn sie die Weiterbildung der Belegschaft in qualifizierte Hände legen möchten?


Erfahrung und Know-how

Wer auf gute Qualität bei IT-Seminaren Wert legt, muss bei den Anbietern zunächst auf langjährige Erfahrung achten. Eine Marktpräsenz von mindestens zehn Jahren erweist sich als hilfreich. Dann können Unternehmen sicher sein, dass sich ein Schulungsanbieter bewährt hat, einen großen, erfahrenen Trainerpool aufweist und ausreichend Erfahrung und Kenntnisse mitbringt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass die TrainerInnen didaktisch pädagogisch unterrichten können und sowohl mit der zu schulenden Version als auch mit der davor eingesetzten gearbeitet haben. Nur so kann beispielsweise der Unterricht für Umsteigerseminare praxisnah erfolgen.

Bei einigen Programmen sind überdies spezifische Kenntnisse erforderlich, damit sich der Trainer oder die Trainerin auf gleicher Ebene mit den Teilnehmern austauschen kann. So ist zum Beispiel ingenieurspezifisches Wissen für eine AutoCAD Schulung notwendig, denn die Teilnehmer entsprechender Seminare sind meist erfahrene Architekten, Bauingenieure oder Technische ZeichnerInnen.


Empfehlung und Zertifizierung

Auch wenn Online-Bewertungen an Bedeutung für die Auswahl von Produkten und Dienstleistungen gewinnen, sollte ihre Aussagekraft kritisch hinterfragt werden. Es existieren keine Vorschriften, wie Kundenbewertungen erfolgen müssen. So kann jedes Unternehmen seine eigenen Bewertungen online stellen und mit vielen goldenen Sternen versehen. Dass diese Bewertungen wenig Aussagekraft über die Qualität eines Seminars bieten, ist offensichtlich. Als deutlich zuverlässiger stellen sich Bewertungsportale – beispielsweise eKomi – dar. Zwar kann auch hier Missbrauch nicht zu hundert Prozent ausgeschlossen werden. Die Wahrscheinlichkeit verringert sich aber durch die neutrale Instanz der unabhängigen Plattform erheblich.

Die Zertifizierung durch Softwarehersteller oder durch Prüfinstitute wie PerformNet bietet einen weiteren Hinweis auf die Güte eines Seminaranbieters. Mit der Autorisierung durch den Softwarehersteller können Kunden auf eine entsprechende Qualitätsstufe vertrauen. Zudem garantiert sie qualifiziertes und kompetentes Schulungspersonal, da jeder autorisierte Seminaranbieter verpflichtet ist, zertifizierte Trainerinnen und Trainer einzusetzen. Diese müssen durch Referenzen ihre Tätigkeiten nachweisen und anhand einer Prüfung für die jeweilige Softwareversion in einem Testcenter ihre fachliche Eignung belegen. Prüfinstitute hinterfragen darüber hinaus Kriterien wie Raumgröße oder Technik – und gestatten somit einen guten Überblick über Ausstattung und Serviceangebot des jeweiligen Schulungsunternehmens.


Anforderungen und Beratung

Im Hinblick auf spezifische Anforderungen verschiedener Abteilungen und übergreifende Gesamtkonzepte spielt auch die Breite des Seminarangebots eine große Rolle. Ein klassischer Fall wäre der Rollout eines neuen Betriebssystems, für den unternehmensweit Schulungen benötigt werden. Administratoren, Support-Mitarbeiter, Poweruser und klassische Anwender haben unterschiedliche Vorkenntnisse und Schulungsbedürfnisse. Wie gut sich ein Anbieter darauf einstellt, ist für den Erfolg der Weiterbildungsmaßnahme ebenso wesentlich wie die Fragestellung, ob mehrere Trainings parallel durchgeführt werden können. Entscheidend ist auch, wie mit dem Ausfall von Schulungspersonal umgegangen wird. All diese Punkte sollten im Vorfeld besprochen werden und Bestandteil der Kundenbetreuung sein. Kriterien für die Bewertung der Kundenbetreuung sind unter anderem folgende:

  • Werden alle Fragen in einem Beratungsgespräch geklärt?
  • Wird der Wissenstand der einzelnen Schulungspersonen thematisiert?
  • Welche Empfehlung gibt der Anbieter hinsichtlich offener oder firmeninterner Seminare?

Der Schulungsanbieter PC-COLLEGE beispielsweise erfasst mit Hilfe von Fragebögen den unterschiedlichen Leistungsstand der Schulungspersonen, um bedarfshomogene Gruppen bilden zu können.


Technik und Service

Neben diesen eher weichen Faktoren stehen aber auch harte Fakten im Fokus der Anbieterprüfung. Diese betreffen sowohl den gebotenen Service als auch die technische Ausstattung des Anbieters. So sollten beispielweise allen Teilnehmern Schulungsunterlagen zur Verfügung stehen. Aber auch Fragen der Gruppengröße über Pausenverpflegung bis zur Nachbetreuung sind relevant und sollten in den Anbietervergleich einfließen. Insbesondere die technischen Aspekte dürfen Entscheider nicht vernachlässigen. So ist es wichtig, dass jeder Schulungsperson ein PC oder Notebook zur Verfügung steht, der bezüglich der Prozessorleistung und des Arbeitsspeichers entsprechend ausgestattet ist. Zudem ist ein Hochleistungsbeamer von Vorteil, der auch bei Tageslicht das Bild gut projiziert. Je nach Schulungsinhalt kann auch eine Internetverbindung mit hoher Leistungskapazität relevant sein. Nicht zu vergessen ist die Beantwortung der Frage, ob während des Schulungsbetriebes jederzeit jemand vor Ort ist, der unerwartete Ausfälle der Technik beheben kann und einen reibungslosen Ablauf garantiert.


Immer vor Ort?

Nicht immer ist eine Vollzeit-Präsensveranstaltung die einzig richtige Variante der Schulung. Auch gemischte Formen der Weiterbildung wie Präsenztraining in Kombination mit Selbstlernaufgaben über das Internet oder die Einbeziehung von Webinaren, erweisen sich als mehrwertig. Inwieweit alle unterschiedlichen Formen eingesetzt werden, ist von Fall zu Fall verschieden. Hier zeigt sich die Qualität des Schulungsanbieters hinsichtlich der Beratung. Denn auch das gesamte Umfeld des Unternehmens und dessen Infrastruktur sollten bei Beauftragung größerer Schulungsmaßnahmen berücksichtigt werden. Als Beispiel: Webinare können ein hilfreiches Mittel sein, doch wenn die Internetleistung der Organisation nicht ausreicht, um zusätzliche Bandbreiten nutzen zu können, wird der Stream zum Ruckelbild und erzeugt eher Missmut als Begeisterung.


Fazit

Wollen Unternehmen ihre Mitarbeiter in IT-Fragen weiterbilden, sollten sie genau hinschauen, wem sie ihr Vertrauen schenken. Wie so oft im Leben ist leider auch in der Weiterbildungsbranche nicht alles Gold was glänzt. Eine Detailprüfung und entsprechende Anbietervergleiche hinsichtlich Angebot, Beratung, technischer Ausstattung und unabhängiger Bewertungen sind daher im Vorfeld einer Beauftragung unbedingt empfehlenswert.


Autor: Alain B. Barthel, Geschäftsführer, PC-COLLEGE – Institut für IT-Ausbildung

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