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12.11.2014

Die Weiterbildung zum Systemadministrator

Weiterbildung zum Systemadministrator

Suchen Sie nach neuen beruflichen Herausforderungen und einem abwechslungsreichen Arbeitsfeld in der IT? Dann ist die Weiterbildung zum Systemadministrator für Sie vielleicht eine interessante Option. Zwar ist der „Systemadministrator“ bislang kein geschützter Beruf, eine Weiterbildung ist aber grundsätzlich empfehlenswert, da das Berufsfeld umfangreich und die Verantwortung hoch ist. Wir stellen Ihnen das Berufsbild „Systemadministrator“ und die Weiterbildungsmöglichkeiten vor.


Der Beruf des Systemadministrators

Systemadministratoren sind in Unternehmen dafür zuständig, dass die gesamte IT problemlos läuft. Sie installieren, pflegen, verwalten und aktualisieren sämtliche computerbasierten Systeme und Anwendungen. Dazu gehören sowohl

  • Server,
  • Rechner,
  • Speichersysteme,
  • Datenbanken und
  • Netzwerke, als auch
  • Software und Hardware.

Eine umfangreiche Grafik verdeutlicht alle Aufgabenbereiche des Systemadministrators und welche Aufgaben ihm in Unternehmen zusätzlich gern „auferlegt“ werden:

“Weiterbildung Bildquelle: Solarwinds

Dementsprechend groß ist die Verantwortung, die ein Systemadministrator trägt. Ausfälle, Virenangriffe oder Fehler im System können in Unternehmen enorme wirtschaftliche Schäden anrichten.


Fachspezifische Vorkenntnisse sind unerlässlich

Eine fundierte, fachliche Ausbildung ist für das Berufsbild „Systemadministrator“ daher mehr als sinnvoll. Zwar sind viele Stellen immer noch von Quereinsteigern besetzt, diese besitzen aber eine fachspezifische Ausbildung, beispielsweise ein abgeschlossenes Studium

  • Informatik,
  • IT-Systemkaufmann/frau,
  • Systemelektroniker

oder eine ähnliche fachliche Ausbildung im IT-Bereich.

Für die Arbeit als Systemadministrator sind folgende fachlichen Kenntnisse unerlässlich:

  • allgemeine Konzepte der IT (Server, Betriebssysteme, Internetdienste, Hardware)
  • Netzprotokolle
  • Grundlagen der Programmierung
  • Anwendungsarchitekturen und Speicher-Infrastruktur
  • Prozesse im Rechenzentrum

Diese fachspezifischen Qualifikationen erhalten Sie bei einer Weiterbildung zum Systemadministrator.


Möglichkeiten der Weiterbildung zum Systemadministrator

In Deutschland haben Sie zwei Möglichkeiten, sich zum Systemadministrator weiterzubilden.

Beide Weiterbildungen werden mit einem Zertifikat abgeschlossen und sind bei Arbeitgebern anerkannt. Grundvoraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildung ist in den meisten Ausbildungsinstituten eine abgeschlossene Ausbildung / ein Studium im IT-Bereich oder mehrjährige fachbezogene Berufserfahrung.

Der MCSA und der MCSE sind von Microsoft zertifiziert. Zusätzlich bieten weitere große IT-Unternehmen, wie

  • Apple,
  • Linux oder
  • Cisco

zertifizierte Weiterbildungen für ihre Produkte an.


IT Systems Administrator (IHK)

Der „IT Systems Administrator (IHK)“ wird von der deutschen Industrie- und Handelskammer zertifiziert. Zu den grundlegenden Lehrinhalten gehören unter anderem

  • Hardware,
  • Netzwerke und Netzwerkadministration (Microsoftserver, Linux, Unix),
  • TCP/IP-Netzwerkprotokolle,
  • Datensicherheit,
  • Scripting und
  • Systemanalyse und –management.

Die Weiterbildung wird berufsbegleitend absolviert und, je nach Ausbildungsinstitut, teilweise in Seminarblöcken vertieft.


IT-Systemadministrator (MCSA/MCSE)

Die Weiterbildung zum „IT-Systemadministrator (MCSA/MCSE)“ ist weltweit anerkannt und wird in Deutschland durch die AZAV (Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung) zertifiziert. Die Ausbildung beschränkt sich auf Microsoft-Anwendungen:

Bei der MCSA-Weiterbildung erhalten Sie die Grundlagen und die Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung zum MCSE. Zu den Lehrinhalten für das MCSA-Zertifikat gehören

  • Microsoft-Server,
  • Microsoft-Betriebssysteme,
  • SQL-Server und
  • Office.

Die MCSE-Zertifizierung ist in folgende Fachrichtungen unterteilt:

  • Server Infrastructure (Schwerpunkte: Identitäts- und Systemmanagement, Speicher und Netzwerken, Virtualisierung)
  • Desktop Infrastructure (Schwerpunkte: Desktop- und Anwendungsvirtualisierung, Remotedesktopdienste)
  • Private Cloud (Schwerpunkte: private Cloud-Lösungen von Microsoft)
  • Data Platform (Schwerpunkte: Datenlösungen erstellen und verwalten)
  • Business Intelligence (Schwerpunkte: Konzeption, Umsetzung und Bereitstellung von Business Intelligence Lösungen)
  • Messaging (Schwerpunkte: Datensicherheit, Cloudmanagement)
  • Communication (Schwerpunkt: weltweite Netzwerkkommunikation)
  • Share Point (Schwerpunkte: IT-gestützte Informationen organisieren, freigeben und synchronisieren)

Allerdings sind diese Optionen nicht in jeder Weiterbildungseinrichtung gegeben. Erkundigen Sie sich daher bei Interesse an einer MCSA- oder MCSE-Weiterbildung direkt beim Ausbildungsinstitut nach den Lehrinhalten.


Gute Chancen für Systemadministratoren auf dem Arbeitsmarkt

Systemadministratoren arbeiten in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen, nicht nur in der IT-Branche. Interessante Tätigkeitsfelder finden sich z. B.

  • in der Automobilindustrie,
  • in der Lebensmittelindustrie,
  • in Chemie- und Pharmaunternehmen,
  • im IT-gesteuerten Handwerk (z. B. Maschinenbau),
  • im Baugewerbe,
  • bei Krankenkassen und Versicherungen,
  • in der öffentlichen Verwaltung und
  • im Verkehrs- und Transportwesen.

Eine Weiterbildung als Systemadministrator ist also durchaus empfehlenswert, wenn Sie eine berufliche Veränderung anstreben. Denn Ihre Chancen in der freien Wirtschaft oder bei öffentlichen Einrichtungen stehen gut, wenn Sie über die entsprechende Qualifikation verfügen.

Beachten Sie allerdings, dass regelmäßige Weiterbildungen erforderlich sind, um in der schnelllebigen IT-Branche immer auf dem aktuellsten Stand zu sein. Zudem sind die meisten Zertifizierungen im IT-Bereich auf 3-5 Jahre beschränkt. Bei der Weiterbildung zum „IT-Systemadministrator (MCSA/MCSE)“ ist z. B. nach 3 Jahren eine Rezertifizierung notwendig.


Anerkannte Arbeit im Hintergrund

Systemadministratoren sind der Mann / die Frau im Hintergrund. Sie installieren, pflegen und verwalten die Anwendungs- und Systemsoftware eines Unternehmens und sorgen dafür, dass „der Laden läuft“. Einmal im Jahr haben die Kollegen die Chance, ihrem Systemadministrator für diese Arbeit zu danken: der „System Administrator Appreciation Day“ wird alljährlich am letzten Freitag im Juli gefeiert. Und den haben sich alle Systemadministratoren redlich verdient, denn ihr Beruf ist anspruchs- und verantwortungsvoll. Er ist aber auch abwechslungsreich und immer wieder eine Herausforderung. Ein Job eben, für den sich eine Weiterbildung lohnt.



Gastartikel von Leonard Maier – www.dworld.de


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